5. Juli 2023
Die Volksschule Weiler hat sich im Frühjahr 2023 aktiv mit dem Thema Schulweg beschäftigt. Mobilitätslandesrat Daniel Zadra, Bürgermeister Dietmar Summer und Schulqualitätsmanager Tobias Albrecht würdigten das Engagement der Schülerinnen und Schüler und überreichten Urkunden für den erfolgreichen Projektabschluss.
„Das Ziel des Projekts ist es, den täglichen Schulweg der Kinder zu attraktiveren und den Autoverkehr zu reduzieren. Die Kinder werden durch die praxisorientierten Projekte früh motiviert, sich in die Gestaltung des öffentlichen Raumes einzubringen. Ihre Ideen sind wichtig für die Gestaltung unserer Zukunft“, sagte Landesrat Zadra. „Genauso wichtig ist es aber auch, dass Eltern bewusst überlegen, wie sie gemeinsam mit ihrem Kind den Weg zur Schule gestalten. Das Zu-Fuß, per Bus oder mit dem Rad in die Schule zu kommen, erhöht die Sicherheit aller und trägt zur selbständigen Mobilität der Kinder maßgeblich bei.“
In den Volksschule Weiler wurde im Schuljahr 2022/23 zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der vierten Schulstufe an der Attraktivierung ihrer Schulwege gearbeitet. In einem Workshop wurden Maßnahmen entwickelt, die die Schulwege attraktiver und zu einem Erlebnisweg machen sollen. Dabei standen auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und ein naturnäheres Umfeld im Fokus.
Unter fachkundiger Betreuung der pulswerk GmbH und einiger freiwilliger Eltern und HelferInnen wurde im Frühling 2023 dann die Maßnahmen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern entlang der Schulwege umgesetzt. Es wurde eine Grünoase mit Blühstreifen und eine Naschecke mit Beerensträuchern gepflanzt. Weiters wurde ein Balancierparcours, eine Vogelecke mit Futter- und Nistkasten erstellt, ein Hüpfspiel auf die Straße gemalt und eine gefährliche Stelle am Weg mit Schildern und einer Straßenbemalung ausgestattet.
„Alle Beteiligten haben mit so viel Begeisterung mitgearbeitet. Es freut mich, dass die entwickelten Maßnahmen umgesetzt wurden. Dadurch lernen die Kinder auch, dass ihre Ideen und ihre Arbeit dazu beitragen, unsere Gemeinde positiv zu verändern“, freut sich Bürgermeister Summer.
Weniger Verkehr vor den Schulen
Zu häufigen Problemen vor den Schulen führt das Bringen und Holen von Kindern mit dem Auto. Laut einer 2017 durchgeführten Befragung werden durchschnittlich zwölf Prozent der Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren. Das bedeutet, dass vor einer Schule mit 300 Schülerinnen und Schülern in einem kurzen Zeitraum vor Unterrichtsbeginn 35 bis 40 Autos halten. Das dadurch verursachte Verkehrschaos vor den Schulen ist eine große Gefahr, ebenso kommt es auf befahrbaren Gehsteigen immer wieder zu gefährlichen Situationen. „Sogenannte Eltern-Taxis führen immer wieder zu brenzligen Situationen. Uns ist wichtig, dass Kinder sicher und selbstständig in die Schule kommen können – dafür braucht es die notwendige Infrastruktur, abgestimmte Busse und aufmerksame Erwachsene“, betonte Landesrat Zadra.
Kinder, die schon früh eigenständig zur Schule gehen, werden in ihrer Selbständigkeit, in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert. Ein eigenständig zurückgelegter Schulweg bedeutet aber auch Bewegung und verhindert Übergewicht. „Und es trägt dazu bei, dass Kinder ihre Umwelt bewusster wahrnehmen. Sie entwickeln einen stabileren Orientierungssinn, sie lernen Gefahren zu erkennen, zu vermeiden und treffen Freundinnen und Freunde“, ist Schulqualitätsmanager Tobias überzeugt.
„Selbstständig zur Schule“ ist ein gemeinsames Projekt von Volkschulen, den Standortgemeinden, der Bildungsdirektion Vorarlberg und dem Land Vorarlberg. Im Schuljahr 2022/2023 haben vier Volksschulen daran teilgenommen.
Fotos: Land Vorarlberg/C.Hefel.